Elektromobilität: Ein Gewinn für Netzbetreiber?

Dank der Technologie von Lastmanagement, dynamischer Preisgestaltung und bidirektionalem Laden kann die Elektromobilität einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgungssicherheit leisten

Die Herausforderung

Die Elektromobilität hat in den letzten Monaten sowohl in der Schweiz als auch im übrigen Europa einen hohen Stellenwert in den Medien eingenommen, nicht nur wegen der Rekordverkäufe von Elektrofahrzeugen, sondern auch wegen der Energiekrise und insbesondere wegen des möglichen saisonalen Engpasses in der Stromversorgung.
Es wird erwartet, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren exponentiell ansteigt und damit auch die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Schweizer Strassen weiter zunimmt. Im Folgenden werden die möglichen Lösungen vorgestellt, die es auf dem Markt gibt, um das Management der Elektromobilität als flexibles, netzdienliches Element zu verstehen.

 

Die verfügbaren Lösungen

Lastmanagement: Eine Beschreibung dieser Funktionalität, die heute bei fast allen auf dem Schweizer Markt verkauften Hardware-Lösungen Standard ist, finden Sie hier

Dynamische Strompreise: Das Grundkonzept besteht darin, den Strompreis entsprechend der Auslastung des Stromnetzes zu gestalten. Der Strompreis ist also tiefer, wenn mehr Strom zur Verfügung steht, und umgekehrt höher, wenn Strom eine knappe Ressource ist. Durch die Kombination dieses einfachen Marktkonzepts mit den Nutzer:innen von Elektroautos kann ein Anreiz geschaffen werden, in den Schwachlastzeiten aufzuladen. Auf diese Weise spart die Endverbraucher:in Geld und das Stromnetz wird nicht überlastet. Als praktisches Beispiel sei hier die AMB Bellinzona [1] genannt.

Vehicle-to-Grid [V2G] : Die bidirektionale Ladetechnologie bietet auch die Möglichkeit, den beim Laden gespeicherten Strom bei Netzengpässen ins Netz zurückzuspeisen. Die Nutzung vieler Fahrzeuge in einer elektrifizierten Flotte könnte in Zukunft dem Netzbetreiber Dienstleistungen (z. B. Spitzenlastabbau, Frequenzregelung) sowohl für die Primär- als auch für die Sekundärreserve bieten. Diese Dienstleistungen werden zu Marktpreisen vergütet, weshalb man in der Zukunft mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle rechnet. Ein Beispiel für ein Pilotprojekt ist V2X Suisse von Mobility und weiteren Projektpartnern [2].

 

Quellen:

[1] Artikel «Dynamische Preisgestaltung als Anreiz für die Elektromobilität: Die positiven Erfahrungen der AMB»
[2] Pilot V2X – Carsharing ganz neu gedacht

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