
E-Autos: Schnelleres Laden ist besser – oder doch nicht?
Wie entwickelt sich die DC-Technologie für schnelles Laden und was sind die Herausforderungen für Autohersteller und Infrastrukturbetreiber?
Dies ist ein Gastbeitrag bereitgestellt von unserem Partner Energie 360°
Niemand denkt zweimal darüber nach, wie lange es dauert, einen Benzintank zu füllen: Ein paar Sekunden schneller oder langsamer, wen kümmert das? Bei Elektroautos ist das eine ganz andere Geschichte, die von ein paar Minuten bis zu einem halben Tag dauern kann. Während das Aufladen zu Hause wahrscheinlich immer noch mit langsamem Wechselstrom (AC) erfolgen wird, gewinnt die Notwendigkeit des schnellen Gleichstromladens (DC) immer mehr an Bedeutung. Denn aufgrund einer gewissen Trägheit im Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur bei gleichzeitig rasantem Wachstum der E-Mobilität werden immer mehr Menschen keine Möglichkeit haben, zu Hause aufzuladen. Mit der Weiterentwicklung der DC-Ladetechnologie für Elektroautos werden die Ladegeschwindigkeiten weiter an die physikalischen Grenzen getrieben. Erst vor ein paar Monaten wurde das Megawatt-Ladesystem vorgestellt, um die maximale Ladeleistung um das Zehnfache zu erhöhen (von heute maximal 350 kW auf etwa 3500 kW mit der neuen Technologie, das vor allem für LKW gedacht ist).
Es wäre zwar grossartig, wenn die Batterie in wenigen Sekunden voll wäre, aber die meisten Nutzerinnen und Nutzer werden immer noch Ladegeschwindigkeiten haben, die weit unter dem liegen, was technisch möglich ist - aus Kostengründen. Die Kosten stellen für Autohersteller und Ladestationsbetreiber eine Herausforderung dar, die optimale Ladekapazität zu wählen. Für die Automobilhersteller ist das Problem recht einfach: Ein Batteriemanagementsystem, das superschnelle Ladevorgänge zulässt, ist teurer als eines, das nur mit geringer Leistung lädt; je leistungsfähiger das interne Ladesystem, desto teurer das Auto.
Für Infrastrukturbetreiber sind folgende Faktoren zentral: Welche Art von Autos werden die Hersteller in Zukunft bauen, wie viel elektrische Kapazität aus dem Netz ist in der Gegend verfügbar, wie lange wollen die Leute anhalten, wie sichtbar und attraktiv ist der Standort und wie viel mehr sind die Kunden bereit, für höhere Geschwindigkeiten zu zahlen?
Zwar führen zunehmende Skaliereffekte zu einer Preissenkung, gewisse elementare Ladesystem-Komponentenpreise werden aber auch in Zukunft dafür sorgen, dass schnellere Ladekapazitäten immer höhere Kosten bedeuten. Auf Basis unserer langjährigen Erfahrung wägen wir bei Energie 360° all diese Überlegungen sorgfältig ab, um mit dedizierten Ladelösungen für öffentliche Akteure und Unternehmen die bestmögliche Geschwindigkeit zu finden. Dabei ist nicht unbedingt die schnellste, sondern die smarteste Lösung die beste.